»Gdanski Station / Danziger Bahnhof« Sommertage in Ashkelon an der Mittelmeerküste Israels. In einem Hotel trifft sich der »Reunion Club« bestehend aus polnischen Juden, die 1968 – 69 ihre Heimat verlassen mussten, denn sie waren plötzlich Feinde Polens: die Jüdischen Bürger wurden vom Parteichef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, Wladislaw Gomulka, mit großem propagandistischen Aufwand als »Zionisten« und Agenten einer israelischen »Fünften Kolonne« gebrandmarkt und unter Verlust der Staatsbürgerschaft außer Landes getrieben. Der »Danziger Bahnhof« in Warschau, Ausgangspunkt dieser unfreiwilligen Emigration, steht symbolisch für diese brutale antijüdische Kampagne und ist zugleich der Titel von Maria Zmarz-Koczanowicz’s Dokumentarfilm. Die Filmemacherin besuchte den »Reunion Club« in Israel und portraitierte in ihrem Film feinfühlig einige der damals außer Landes Getriebenen. Zugleich wird ein düsteres, in Europa kaum bekanntes antijüdisches Kapitel der Nachkriegsgeschichte Polens beleuchtet.
Maria Zmarz-Koczanowiczc · Regie
Polen, 2007, 56min, Dokumentarfilm
Dt. UT
Abendkasse: 5€, ermäßigt: 3€
