Die Michaeliskirche geht auf die Stiftung einiger reicher Erfurter Familien im Jahre 1183 zurück. Reste dieser ersten frühromanischen Kirche sind im Untergeschoss des Turmes nachweisbar. Der heutige Baukörper entstand als gotische Saalkirche mit hölzerner Spitztonne zwischen 1278 und 1290. Ihre Widmung für den Erzengel St.Michael, den Bezwinger des Satans und Glaubens-verteidiger, könnte im Zusammenhang mit der Lage der Kirche an der Nordflanke des mittelalterlichen jüdischen Siedlungsgebietes stehen. Die Michaeliskirche ist ein Gotteshaus der zunächst 24 Pfarrsprengel der Pfarreireform von 1148. Ihre Gemeinde war selten größer als 100 Seelen.